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Kerstin Groeper

Adlerkralle - der Indianerjunge und sein Wolf

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9,90

Erschienen: Ein spannendes Kinderbuch über einen Jungen der Menominee;ab 8 Jahren

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Adlerkralle - der Indianerjunge und sein Wolf

Adlerkralle ist ein Indianerjunge vom Volk der Menominee und lebt mitten im Wald an den Großen Seen. Zusammen mit seinen Freunden geht er zur Jagd und zum Fischfang und findet dabei einen kleinen Wolf. Adlerkralle beschließt, den Wolf aufzuziehen und muss feststellen, dass das ganz schön anstrengend ist. Zudem ärgert ihn ein größerer Junge, sodass er einen Streich ausheckt, um den Älteren Angst einzujagen. Aber das ist keine gute Idee …

AmerIndian Research, Bd. 13/2 (2018), Nr. 48

Eigentlich muss man befürchten, dass es mit dem Genre Indianerliteratur in Deutschland bergab geht. Zum Glück gibt es noch einige wenige Ausnahmen auf dem deutschen Buchmarkt. Eine dieser Ausnahmen ist der Traumfänger-Verlag, der Indianer-Literatur für Erwachsene und für Kinder publiziert. So haben die Leser die Chance, außer über Winnetou und Yakari noch ein wenig mehr über Indianer zu erfahren. Wie alle Bücher von Kerstin Groeper ist auch Adlerkralle ein gut recherchiertes Buch. Die Leser können sich darauf verlassen, dass der historische Hintergrund genau überprüft worden ist. Die Geschichte des kleinen Jungen vom Volk der Menominee ist spannend und für Kinder ab 9 Jahren gut geeignet, sich in die Welt der Waldlandindianer hineinzuversetzen. Allerdings dürften die Kinder (aber sicher nicht nur diese) Schwierigkeiten beim Aussprechen der indianischen
Namen haben. Die Geschichte selbst handelt von dem etwa neunjährigen Jungen Adlerkralle, der mit seinen Freunden nicht nur spielt, sondern bereits jagen geht und dabei sogar einen jungen Wolf findet. Diesen nimmt er mit ins Dorf, was nicht nur Begeisterung bei den anderen Dorfbewohnern hervorruft. 

Die Geschichte des Jungen beginnt im Frühjahr und endet im Winter. In dieser Zeit erlebt er mit seinen Freunden viele Abenteuer, er lernt sehr viel Neues und mit ihm lernen die kleinen Leser den Alltag in einem Dorf der Menominee kennen. Fische, Truthähne, Bären, ein Puma und die verfeindeten Anishinabe spielen dabei eine Rolle. Ein Kinderbuch, das vielleicht auch den Eltern gefallen wird.

MK

... Die Jungen stellten sich auf einige Felsen, die im Wasser herausragten, und warteten auf die Beute. Wenn die Fische stromabwärts schwammen, bemerkten sie die Jungen nicht, weil sich das Wasser vor den Felsen kräuselte. Die Fische gründelten hinter den Felsen und konnten so leicht aufgespießt werden. Auf diese Weise hatten die Jungen nach einer Weile an die zehn Forellen aus dem Wasser geholt. Das würde leicht für ein gutes Essen reichen! Sie spießten die Forellen auf einen langen Stock auf, um ihn zu zweit ins Dorf zu tragen. Die Fische waren wirklich schwer! Der dritte Junge sollte die Waffen tragen und den Rückweg sichern. Es konnte immer wieder passieren, dass ein wildes Tier auftauchte und sie sich verteidigen mussten. Die Wälder steckten voller Bären und Pumas. So ein Fisch würde auch einem Bären schmecken! Adlerkralle und Weißer-Wolf arbeiteten vor sich hin, als sie von einem Hilferuf aufgeschreckt wurden. Es war Stehender-Bär, der im Wasser stand und an seinem Speer zerrte, der tief im Rücken eines riesigen Störs steckte. „Helft mir!“, schrie der Junge verzweifelt. Der Stör, der größer als ein ausgewachsener Mann war, wand sich wie ein riesiger Wurm und brachte dabei den Jungen aus dem Gleichgewicht.


„Lass los!“, brüllte Adlerkralle voller Angst. „Lass doch los!“ „Mein Speer!“, schrie Stehender-Bär. „Wenn ich loslasse, ist mein Speer weg. Helft mir doch!“ Adlerkralle schüttelte entsetzt den Kopf. Sein Freund musste verrückt sein, gegen dieses Untier zu kämpfen. Es war viel zu gefährlich. „Lass los!“, wiederholte er seinen Befehl. „Du bringst uns alle in Gefahr.“
Stehender-Bär sah kurz hoch, dann trat der Übermut in seine Augen. Er würde diesen Fang nicht aufgeben! „Holt lieber eure Speere. Wenn wir ihn töten, können wir ihn ganz leicht aus dem Wasser ziehen!“ Weißer-Wolf folgte bereits dieser Anweisung und watete mit seinem Speer auf den riesigen Stör zu, der mit seinen Bewegungen den Grund des Flusses aufwirbelte. Der Junge geriet dabei in immer tieferes Gewässer. Die Strömung war hier stark und drohte ihn mitzureißen. „Es wird zu tief!“, warnte er seinen Freund.
Stehender-Bär zerrte verzweifelt an dem Speer und versuchte, den viel zu schweren Fang wieder ins seichtere Wasser zu ziehen. „Komm her!“, schrie er lauthals. „Er entwischt mir!“

Kerstin Groeper

Kerstin Groeper als Tochter des Schriftstellers Klaus Gröper in Berlin geboren, verbrachte einen Teil ihres Lebens in Kanada. In Kontakt mit nordamerikanischen Indianern entdeckte sie ihre Liebe zur indianischen Geschichte, Kultur und Sprache. Sie lernte Lakota, die Sprache der Teton-Sioux und ist aktives Mitglied einer Vereinigung, die sich der Unterstützung zum Fortbestehen der Sprache und Kultur der Teton-Sioux widmet und Mitarbeiterin beim Aufbau der Lakota Village Circle School auf der Pine Ridge Reservation in South Dakota. In Deutschland führt sie regelmäßig Referate und Seminare über die Sprache, Kultur und Spiritualität der Lakota-Indianer durch. Kerstin Groeper arbeitete als Autorin für Omni und Penthouse und schreibt heute Artikel zum Thema Indianer u.a. für das renommierte Magazin für Amerikanistik. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in der Nähe von München.

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