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Kerstin Groeper

Die Feder folgt dem Wind

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16,90

Hardcoverausgabe! Um 1865: Eine deutsche Frau geraubt von den Sioux. (Klappenbroschur)

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Die Feder folgt dem Wind

Auswanderer-Roman, der von einer deutschen Frau erzählt, die um 1865 nach Nordamerika auswandert und von Indianern entführt wird.

Die Familie Bruckner lebt ein bescheidenes, aber durchaus zufriedenes Leben in Deutschland. So folgt Theresa ihrem Mann mit eher gemischten Gefühlen, als dieser 1863 nach Amerika auswandert. Nach dem Massaker an einem friedlichen Cheyennedorf am Sand-Creek durch weiße Soldaten überfallen die nach Rache sinnenden Cheyenne und verbündeten Lakota die abgelegene Farm der deutschen Familie.

"Die Feder folgt dem Wind" - Rezension im Magazin für Amerikanistik 2. Quartal 2010

Der zweite große historische Indianerroman von Kerstin Groeper ist ein großer Wurf. Eine Geschichte, wie sie sich vielfach im amerikanischen Westen des 19. Jahrhunderts abgespielt haben mag, zumindest sind die Elemente, aus denen sich dieser Roman zusammensetzt, jedem Historiker bekannt. Man kann sie in Tagebüchern und Briefen, Zeitungsberichten der Zeit und Aufzeichnungen von zeitgenössischen Chronisten nachlesen. Kerstin Groeper hat diese Elemente aufgegriffen und mit menschlichen Gesichtern versehen. Sie hat diesen Ereignissen Atem eingehaucht und Dialoge geschaffen, und sie hat einen Handlungsbogen geschlagen, der Menschen und Vorgänge mit Leben versieht.

Die Hauptfigur ist eine deutsche Frau, die 1863 mit ihrer Familie nach Amerika auswandert. Als Siedler ziehen sie nach Westen und hoffen, eine neue Welt zu bauen. Doch es kommt anders.

Nach dem Massaker am Sand Creek im Süden Colorados erheben sich die Cheyenne und Lakota, um Rache für das furchtbare Gemetzel zu nehmen. Zu den unschuldigen Opfern gehört auch die deutsche Familie Bruckner.

Während die Farm, die sich die Einwanderer mit viel Fleiß gebaut haben, niederbrennt, wird Theresa Bruckner von den Indianern verschleppt und erlebt zunächst einen ständig währenden Alptraum. Auch die Indianer wissen zunächst nicht viel mit der weißen Frau anzufangen.

Aber die Verhältnisse wandeln sich. Theresa beginnt, die Welt der Indianer mit anderen Augen zu sehen, und als das Dorf der Lakota ins Fadenkreuz der US-Truppen gerät, stellt sich für Theresa die Frage, wo sie hingehört.

Kerstin Groeper hat zu einer ungewöhnlichen und spannenden Erzähltechnik gegriffen. Sie hat jeweils ein Kapitel des Buches aus Sicht der Indianer und eines aus Sicht der weißen Frau geschrieben. Sie hat ein einfühlsames, gut fundiertes Buch geschaffen, eine Geschichte, wie sie den Annalen des amerikanischen Westen entstammt und nur hier geschehen sein kann. Groepers Buch ist ein großer Indianerroman, wie es sie heutzutage nur noch selten gibt.

Daneben ist das Buch handwerklich ausgezeichnet gestaltet und verlegerisch sorgfältig betreut. Eine hervorragende Leistung. Dietmar Kügler

 

Die Feder folgt dem Wind

Amerindian Research Bd 5/4 (2010)

Ein mitunter ziemlich heikles Thema ist die Beziehung zwischen Indianern und weißen Frauen. Derartige Beziehungen gibt es schon sehr lange: aber während die indianische Seite mit dem Thema sehr offen umgeht, haben gerade die weißen Amerikaner ein großes Problem damit. Viele Frauen, die im Grenzland von Indianern entführt worden waren, hatten nach Ihrer Rückkehr in die sogenannte Zivilisation mit dem Stigma zu kämpfen, bei den "Wilden" gelebt zu haben.

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"Die Feder folgt dem Wind"

Die Überfahrt (Hamburg, Frühjahr 1863)

Theresa Bruckner stand an der Reling des Schiffes und schaute mit beklommenem Herzen auf den Hafen zurück, der im morgendlichen Dunst allmählich verschwand. Ihre Hand umklammerte fest das Kopftuch, das sie sich tief ins Gesicht gezogen hatte, so, als könnte sie damit die eisige Kälte aufhalten, die in ihr hochstieg. Nur gedämpft vernahm sie die aufgeregten Stimmen der anderen Reisenden, die einen wehmütigen Blick auf ihre Heimat warfen. Oh! Vielleicht zum ersten Mal in dem Trubel der letzten Wochen erkannte sie mit völliger Klarheit, dass sie nie mehr zurückkehren würde. Die schemenhaften Umrisse der Hafengebäude wären das Letzte, was sie an die Heimat erinnern würde. Ein endgültiger Abschied von ihren Eltern, ihren Geschwistern, der kleinen Schmiede, die ihnen ein Auskommen gesichert hatte. Es war nicht viel gewesen, gewiss, aber ihr hatte es gereicht.

Das gesamte Kapitel downloaden über den Link "Die Feder folgt dem Wind"

Kerstin Groeper

Kerstin Groeper als Tochter des Schriftstellers Klaus Gröper in Berlin geboren, verbrachte einen Teil ihres Lebens in Kanada. In Kontakt mit nordamerikanischen Indianern entdeckte sie ihre Liebe zur indianischen Geschichte, Kultur und Sprache. Sie lernte Lakota, die Sprache der Teton-Sioux und ist aktives Mitglied einer Vereinigung, die sich der Unterstützung zum Fortbestehen der Sprache und Kultur der Teton-Sioux widmet und Mitarbeiterin beim Aufbau der Lakota Village Circle School auf der Pine Ridge Reservation in South Dakota. In Deutschland führt sie regelmäßig Referate und Seminare über die Sprache, Kultur und Spiritualität der Lakota-Indianer durch. Kerstin Groeper arbeitete als Autorin für Omni und Penthouse und schreibt heute Artikel zum Thema Indianer u.a. für das renommierte Magazin für Amerikanistik. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in der Nähe von München.

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