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Kerstin Groeper

Der scharlachrote Pfad

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16,90

Bereits die 5. Auflage! Der historische Roman von Kerstin Groeper über den letzten Widerstand der Sioux (Taschenbuch) ab 16 Jahren

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Der scharlachrote Pfad

Die Saga um eine Gruppe von Lakota, die vergebens um ihre Jagdgründe kämpft und schließlich bis nach Kanada flieht. Im Vordergrund stehen dabei Tschetan-withko, ein grimmiger Krieger der Lakota, der unter außergewöhnlichen Umständen eine Frau der Crow und ihr Baby raubt.

850 Seiten, Klappenbroschur

Der Winter des Jahres 1870/71 ist hart und die Lebensmittel sind knapp. Wah-bo-sehns, eine junge Frau vom Stamme der Crow, trauert um ihren Ehemann, als ihr Dorf von einer Gruppe Lakota (Sioux) angegriffen wird. Sie fällt mit ihrem Kind in die Hände der Feinde und sieht voller Angst einer ungewissen Zukunft entgegen. Doch Tschetan-withko, genauso einsam wie sie, nimmt sie zur Ehefrau und adoptiert das kleine Mädchen. Dieses Buch erzählt das Schicksal einer Gruppe Lakota in der letzten Phase des Freiheitskrieges ihres Volkes. Es erzählt von ihrem täglichen Leben, ihrer Liebe und ihrem Hass, ihrer Ohnmacht und ihrem Kampf. Nach der Schlacht am Little-Bighorn-Fluss werden die Indianer gnadenlos gejagt und auch die Gruppe von Tschetan-withko und Wah-bo-sehns zieht sich unter unmenschlichen Entbehrungen und schweren Verlusten mitten im Winter nach Kanada zurück. Besonders die Frauen werden mit ihren Kindern zu Opfern eines Vernichtungsfeldzuges der weißen Soldaten. Historischer Roman.

Rezension zu "Der scharlachrote Pfad - eine Sioux Saga"

AmerIndian Research, Bd. 9/4 (2014), Nr. 34 290

Die Crow Wah-bo-sehns wird mit ihrem Baby von Tschetan-withko, einem Lakota, gefangen und zur Frau genommen. Sie und manche andere tun sich bisweilen schwer, sich bei den Sioux einzuleben. Aber so viel anders ist das Leben nicht. Bis immer mehr Weiße ins Stammland der Sioux vordringen und diese zu vertreiben beginnen. Nach der Schlacht am Little Big Horn beginnt ein gnadenloser Vernichtungskrieg gegen Männer, Frauen und Kinder. Nur wenige werden ihn überleben ...

 

Meine Güte – was für ein Werk! Wie soll ich eine Rezension zu einem Buch beginnen, das von himmelhochjauchzend bis zum Tode betrübt so ziemlich alles enthält, was das Leben an Schönem, aber auch Grausamem und Entsetzlichem zu bieten hat und dessen Ausgang, man kennt ja die Historie, am Beginn schon fest steht. Oder doch nicht? Wer es nicht so genau wissen möchte, der sollte das informative Nachwort, in dem die Autorin Fakt und Fiktion darlegt, wirklich erst nach der Buchlektüre lesen. Und auch das (notwendige) Personenregister zu Beginn sagt durch die Verwandtschaftsverhältnisse schon Einiges über den Handlungsverlauf. Aber gerade dieses habe ich immer wieder zu Rate gezogen, weil die in diesem Buch verwendeten Namen doch recht indianisch, also für mich relativ ungewohnt waren und ich so besser den Überblick behalten habe. Ich bin noch ganz im Bann des Gelesenen und würde am liebsten das ganze Buch hier zitieren; aber das geht aus naheliegenden Gründen nicht. Um mit meinem einzigen Kritikpunkt zu beginnen: das einzige Manko ist, dass es eine Klappenbroschur ist. Schade, dass der Verlag nicht ein Hardcover daraus gemacht hat, das wäre es wirklich wert gewesen. Vor allem bei diesem wunderbar anzufassenden Papier mit seiner angenehmen Haptik. Jedem, der sich nur ein wenig mit der Geschichte des Wilden Westens beschäftigt, sagen Stichworte wie Sioux, Little Big Horn oder Crazy Horse etwas. Hier findet man all dies – und viel mehr – vereint in einem Roman, der vom Untergang des freien Lebens der Sioux erzählt – aus Sicht der Sioux. Noch nie ist mir diese konsequent durchgehaltene Perspektive so eindringlich begegnet, noch nie habe ich Indianer so "menschlich" beschrieben gefunden wie hier; und selten wurde die Tragödie jener Tage dermaßen plastisch und nachvollziehbar wie in dieser Saga. Dabei holt die Autorin weit aus und beschreibt auch das normale Leben eines Stammes: die täglichen Sorgen, Kriegs- und Abenteuerzüge bis hin zum Raub von Frauen, den wohl die meisten Stämme "pflegten". Wah-bo-sehns, eine der Hauptfiguren, ist so eine geraubte Crow, die von Tschetan-withko, einem Lakota, zusammen mit ihrem wenige Monate alten Baby als Ehefrau in sein Tipi aufgenommen wird. Die langsame Annäherung der beiden ist sehr glaubwürdig beschrieben; genau so könnte so etwas stattgefunden haben. Wie es aber auch verlaufen könnte, sieht man an Fisch und seiner gefangenen Pawnee. Das einzig manchmal etwas Verwirrende, weil ungewohnt Das einzig manchmal etwas Verwirrende, weil ungewohnt, sind die Namen der vielen Figuren, von denen jede einen eigenen Charakter hat und die für mich dermaßen zum Leben erwachten, dass es mir schwer fällt zu glauben, dass die Geschichte fiktiv sein soll. Che-ni-win, Englisch Jenny, ist hier im Roman zwar fiktiv, aber es gab solche Fälle, in denen weiße Frauen freiwillig bei den Indianern lebten und mit ihnen leiden mussten. Leiden muss die Gruppe mit ihrem Häuptling Traumpfeil mehr als manchmal erträglich ist, nachdem die US-Army mit ihrem gnadenlosen Vernichtungskrieg gegen die Indianer beginnt. Vergewaltigen, Abschlachten, Aushungern sind nur einige der Dinge, deren sich die Army "rühmen" kann. Wer meint, dass diese Geschehnisse hier im Buch auch fiktiv seien, der sei auf die Geschichtsbücher verwiesen. Denn das ist leider wirklich geschehen. Als ich das gelesen habe, fragte ich mich unwillkürlich, wie eine Nation, die sich auf dermaßen viel Leid und Blut sowie Vertragsbruch aufbaut, sich anmaßen kann, den Weltpolizisten zu spielen und anderen gar etwas von Menschenrechten erzählen zu wollen, wenn man das bis heute nicht mal im eigenen Land verwirklicht. Es wird dem Leser also Einiges abverlangt, aber wer sich auf so ein Buch einlässt, weiß meist, was auf ihn zukommt. Die Autorin schreibt in einem wunderbar flüssig zu lesenden Stil; Form und Inhalt empfand ich als eine Einheit, schon nach wenigen Worten war das Kopfkino in vollem Gange. Das ging so gut, dass ich – was nicht bei allen Büchern der Fall ist – auch jeweils nur kurze Abschnitte am Stück lesen konnte und sofort drin war. Dabei achtet die Autorin darauf, die Würde der Figuren zu wahren – selbst in den schlimmsten Szenen. Allerdings mutet sie dem Leser (bis auf die wenigen Kapitel aus Sicht der Weißen)zu, die Geschichte aus Sicht der Indianer, mit deren Denkweise, erzählt zu bekommen. Da mag einem manches sehr fremd vorkommen, aber es entspricht dem, wie es war. Vor allem aber werden die Indianer hier als ganz normale Menschen mit ihren Sorgen, Ängsten und Nöten, aber auch ihren Freuden beschrieben, – und dem ihnen eigenen Humor, der auch uns Weißen manchmal ganz gut täte. "Das Thema meines Buches ist die Veränderung. Wie reagieren Menschen darauf, wenn ihnen ihre gesamte Lebensweise weggenommen wird?" So schreibt die Autorin im Nachwort (S. 794). Das ganze Buch über habe ich mich gefragt, ob denn  Veränderung" hier ein zutreffender Begriff ist, geht es doch eigentlich um den Untergang einer jahrhundertelangen Tradition und Lebensweise. Diese Veränderung, dieser Untergang wird dermaßen nachvollziehbar und eindringlich beschrieben, dass ich mich immer wieder vor die Frage gestellt sah, wie ich wohl in einer vergleichbaren Situation reagieren würde. Den Indianern wurde keine Wahl gelassen, ihre Lebensweise wurde gnadenlos zerstört. Aber sie hatten – bis zu einem gewissen Grade – die Wahl, wie sie damit umgehen. Eine solche Wahl wird im Verlauf des Romans beschrieben. Ein grandioses Buch über das Leben und den letzten Kampf der Lakota-Sioux. Eines der besten Indianer-Bücher, das ich bisher gelesen habe. Absolut empfehlenswert.

Ein Buch, das sehr lange nachwirken wird. BG

 

 

Rezension Im Magazin für Amerikanistik Heft 2/ 2. Quartal 2014

Kerstin Groeper: Der scharlachrote Pfad – Eine Sioux-Saga

 

Der Winter des Jahres 1870/71 ist hart und die Lebensmittel sind knapp. Wah-bo-sehns, eine junge Frau vom Stamme der Crow, trauert um ihren Ehemann, als ihr Dorf von einer Gruppe Lakota (Sioux) angegriffen wird. Sie fällt mit ihrem Kind in die Hände der Feinde und sieht voller Angst einer ungewissen Zukunft entgegen. Doch Tschetan-withko, genauso einsam wie sie, nimmt sie zur Frau und adoptiert das kleine Mädchen.

Dieses Buch erzählt das Schicksal einer Gruppe Lakota in der letzten Phase des Freiheitskrieges ihres Volkes. Es erzählt von ihrem täglichen Leben, ihrer Liebe und ihrem Hass, ihrer Ohnmacht und ihrem Kampf. Nach der Schlacht am Little Bighorn-Fluss werden die Indianer gnadenlos gejagt und auch die Gruppe von Tschetan-withko und Wah-bo-sehns zieht sich unter unmenschlichen Entbehrungen und schweren Verlusten mitten im Winter nach Kanada zurück.

Die 1870er Jahre, in denen die Handlung dieses Romans einsetzt, begann der unaufhaltsame Wandel im Leben der Plains- und Prärievölker.

Das Gold in Kalifornien hatte seit 1849 eine Flut von Wagentrecks nach Westen gebracht, die die Jagdgründe der Völker der Großen Ebenden durchschnitten und ihren Lebensraum bereits verändert hatten. Mit den Trecks nach Oregon kam ein neuer Menschenschlag in den amerikanischen Westen – keine Pelzhändler, keine Goldsucher, sondern Kolonisten, die das Land in Besitz nehmen wollten. Damit begann die Verdrängung der Indianer, die Beschränkung ihres Lebens, die Bildung von Reservationen. Die kleine Lakota-Gruppe, die im Fokus der Schilderungen steht, versucht – wie andere Gruppen auch – ihre angestammte Lebensweise fortzusetzen. Die Lakota müssen erkenenn, daß die Welt sich als Ganzes verändert, nicht nur ihre Welt, und daß sie sich entweder anpassen müssen, oder untergehen werden.

Die Autorin schafft mit überzeugender Sprache Charaktere, die den Leser ansprechen und ihn zum Teilnehmer am Leben dieser anderen Kultur und anderen Zeit machen. Die handelnden Personen werden dem Leser rasch vertraut; er empfindet Freud und Leid mit ihnen und wird Teil der dramatischen Veränderungen, mit denen die Menschen konfrontiert wurden, die die Ebenen und Prärien des nordamerikanischen Westens einst beherrscht hatten. Dabei hat Kerstin Groeper vor allem die Frauen in den Vordergrund gestellt. Sie waren der Halt der Familien und bildeten das feste Band, das die Gruppe trotz aller Bedrohung und Bdrängnis zusammenhielt. Ihre Stärke und Unbeugsamkeit sicherten das Überleben.

Auch mit diesem neuen Roman hat die Autorin ihre erzählerische Kraft bewiesen. Aus den Zeilen in diesem Buch spricht ihr Herz. Hier klingt das Echo einer fernen Welt, das immmer noch bewegt.

Dietmal Kuegler

 

Rezension im Amerindian Research Bd 9/3 (2014)

Der scharlachrote Pfad, Eine Sioux-Saga

Dieses Buch sollte niemanden allein wegen seiner Seitenzahl abschrecken. Wer anfängt, in diesem Buch zu lesen, wird es so schnell nicht wieder aus der Hand legen. Die Geschichte ist zu spannend und zu aufregend, als dass man sie so zur Seite legen könnte.

Kerstin Groeper erzählt die Geschichte einer Sioux-Gruppe. Da werden feindliche Indianerstämme überfallen, man muss sich selbst gegen Überfälle zur Wehr setzen. Kinder wachsen heran, neue Familien werden gegründet und es kommt zur berühmten Schlacht am Little Big Horn. Schließlich muss die Sioux-Gruppe, von der die Geschichte handelt, nach Kanada fliehen.

Das gesamte Geschehen spielt sich in der Zeit von 1870 bis 1879 ab. Obwohl es sich um eine fiktive Geschichte mit fiktiven Personen handelt, spielen viele Personen, die tatsächlich gelebt haben, eine Rolle in diesem Buch: Sitting Bull, Crazy Horse, George Crook oder George Armstrong Custer.

Nahezu beiläufig erfährt der Leser so die tatsächlichen historischen Begebenheiten rund um die Schlacht am Little Big Horn. Außerdem lernt er durch die Geschichte sehr viel von dem Alltagsleben nicht nur der Sioux, sondern auch ihrer Nachbarn, wie der Crow oder Pawnee, kennen.

Im Verlaufe der Geschichte führt die Autorin immer wieder neue Charaktere ein. Dabei gelingt es ihr, diese sehr einfühlsam und genau zu beschreiben. Dem Leser werden die vielen Personen des Lakota-Lagers schnell vertraut. Und obwohl meist indianische Namen verwendet werden, die nicht so einfach zu merken sind wie beispielsweise die englischen Namen Tom oder George, wird sich der Leser schnell damit vertraut machen und dank der guten Beschreibung der Autorin diese auch sehr gut vorstellen können. Kerstin Groeper schafft es tatsächlich, den handelnden Personen ein Gesicht zu geben. Der Leser wird sich schnell im Lakota-Lager heimisch fühlen und mitfiebern, mitschimpfen, mithoffen.

Es ist eine bewegte Zeit, und Kerstin Groeper gibt den vielen unbekannten Opfern der Kämpfe um die Heimat ein Gesicht und eine Stimme. Ein wunderschönes Buch, das ich gern weiterempfehle. MK

 Der scharlachrote Pfad

Wah-bo-sehns kniete im Schnee und schaukelte leise klagend vor und zurück. Sie hatte schon lange keine Tränen mehr und ihre Stimme war nur noch ein heiseres Krächzen. Eine blaue Decke lag lose um ihre Schultern, längst kein Schutz gegen die bittere Kälte, die das Land in den eisigen Klauen hielt. Die Haare wehten in ihr Gesicht, peitschten sie, als wollten sie die Frau in ihrer Trauer strafen. Apathisch saß Wah-bo-sehns in der Kälte und nahm dies alles nicht mehr wahr. In ihr herrschte Leere, Fassungslosigkeit und eine Trauer, die körperlich schmerzte. An einem Baumstumpf gelehnt schlummerte ihre Tochter, warm eingewickelt auf dem indianischen Wiegenbrett, dort schlief sie, nichts ahnend von der Trauer und der Verzweiflung ihrer Mutter. Einige Schritte weiter schwankte das Totengerüst ihres Mannes im eisigen Wind.

Das gesamte Kapitel herunterladen.

Kerstin Groeper

Kerstin Groeper als Tochter des Schriftstellers Klaus Gröper in Berlin geboren, verbrachte einen Teil ihres Lebens in Kanada. In Kontakt mit nordamerikanischen Indianern entdeckte sie ihre Liebe zur indianischen Geschichte, Kultur und Sprache. Sie lernte Lakota, die Sprache der Teton-Sioux und ist aktives Mitglied einer Vereinigung, die sich der Unterstützung zum Fortbestehen der Sprache und Kultur der Teton-Sioux widmet und Mitarbeiterin beim Aufbau der Lakota Village Circle School auf der Pine Ridge Reservation in South Dakota. In Deutschland führt sie regelmäßig Referate und Seminare über die Sprache, Kultur und Spiritualität der Lakota-Indianer durch. Kerstin Groeper arbeitete als Autorin für Omni und Penthouse und schreibt heute Artikel zum Thema Indianer u.a. für das renommierte Magazin für Amerikanistik. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in der Nähe von München.

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