Frühjahrsrundbrief 2022
Liebe Freunde der Indianerliteratur,
leider hat es nun auch uns erwischt:
Nachdem wir zwei Jahre lang Corona überlebt haben, trifft uns nun zum dritten Mal die Absage der Leipziger Buchmesse. Wir haben zum dritten Mal auf dieses wichtige Branchentreffen hin produziert und können nun zum dritten Mal die Bücher nicht richtig bewerben.
Die Konsequenz trifft uns hart: Die Zwischenhändler (bei denen die Buchhändler die Bücher bestellen) haben quasi sofort nach der Absage unsere Neuerscheinungen als Remittenten zurückgeschickt. Die Bücher gelten dann als „vergriffen“ und sind für die Leser nicht mehr sichtbar.
Unter dieser Situation leiden viele kleine und mittlere Verlage, deren Bücher nicht mehr auffindbar sind. Es ist eine Wettbewerbsverzerrung katastrophalen Ausmaßes.
Leider müssen wir diesen Tatsachen ins Auge sehen: Wir werden daher den Verlag Ende des Jahres verkleinern und nur noch als Hobby betreiben. Es macht keinen Sinn, Bücher zu produzieren, die im Buchhandel nicht zu finden sind. Besonders Übersetzungen von indigenen Autoren werden wir nicht mehr bringen – weil sie tatsächlich am wenigsten gelesen werden.
Unsere historischen Romane dagegen laufen gut, vor allen Dingen, wenn es um die Plains geht – Navajo, Ojibwe, Mohawk, Menominee oder Inuit scheinen dagegen auf weniger Interesse zu stoßen. Uns ging es immer um die Vielfalt in Nord- oder Mittelamerika. Das nützt aber nichts, wenn es den Leser rein um den Lesegenuss und das Erfüllen seiner Sehnsüchte geht.
Wir werden in Zukunft weniger Bücher drucken – und diesen Wunsch eben erfüllen – auch wenn es uns wehtut. Außerdem werden wir unsere Lagerbestände abbauen und Bücher, die sich nicht gut verkaufen lassen, vernichten. Unser Angebot hat sich bereits deutlich verkleinert – wie ihr im Shop bemerken werdet.
Neuerscheinungen:
Wir weisen auf einige Neuerscheinungen hin:
„Goodbird- die Welt der Hidatsa“ – hier handelt es sich um wahre Primärliteratur, die eindrücklich das Leben der Hidatsa aus deren Sicht beschreibt. Der Anthropologe Gilbert L. Wilson lässt dabei „Goodbird“ selbst erzählen, was das Werk zu einem authentischen Zeugnis macht.
„Die Rückkehr aus den ewigen Jagdgründen“ von Rene Oth. In dieser Utopie vertreibt Crazy Horse, der von den Toten auferstanden ist, die Weißen aus Nordamerika – mit Hilfe von Millionen anderen Indianer, die aus den ewigen Jagdgründen zurückgekehrt sind. Manchmal würde man sich wünschen, dass so etwas tatsächlich passiert! Der Autor ist den Lesern vermutlich eher durch seine vielen Fachbücher über die Indianer Nordamerikas bekannt. Hier lässt er seiner Fantasie freien Lauf. Ein Buch zum Abtauchen und um die Realität zu vergessen.
„Indigene Sprachen Nordamerikas“ von Martin Krueger ist ein Fachbuch, das nicht nur die Unterschiedlichkeit der verschiedenen Sprachen beleuchtet, sondern dem Leser viel Wissen über indianische Etikette und Denkweise vermittelt. Martin Krueger ist selbst ein Kenner der Szene.
„Im Eissturm der Amsel“ von Kerstin Groeper ist in der zweiten Auflage wieder erhältlich.
„Der Wilde vom Yellowstone“ – ein toller Mountain-Men Roman von Wolf G. Winning wurde auf den Herbst verschoben. Durch den Ukraine Krieg laufen uns die Papierpreise davon. Schön wäre es, wenn ihr das Buch vorbestellen könntet, damit wir entscheiden können, in welcher Auflage wir es drucken.
eBooks:
Bis Mai werden wir fast alle unsere Bücher auch im eBook Format erhältlich haben. Damit gewährleisten wir, dass auch Bücher, die nicht mehr lieferbar sind, zumindest als eBooks gelesen werden können. Für uns verringert sich damit auch das Risiko, weil die Produktionskosten nicht so hoch sind.
Sonstige Aktivitäten:
Wade Fernandez wird nach zwei Jahren Pause Ende Mai wieder eine Tournee durch Deutschland machen. Die Termine werden wir bei facebook veröffentlichen.
Ab Ende September will Mitch Walking Elk auf Tour gehen. Hierfür werden noch Auftrittsmöglichkeiten gesucht.
Ende Mai finden die Karl May Festtage in Radebeul statt, bei denen wir mit einem Stand vertreten sein werden.
Im September sind wir auf der BuchBerlin – der Berliner Buchmesse. Nach Frankfurt gehen wir nicht mehr.
Lakotakurs:
Von Oktober bis März hat jeden Montag ein Lakotakurs über Zoom stattgefunden. Nun ist Pause bis zum Herbst. Allerdings finden immer samstags um 18:00 Uhr Wiederholungsstunden statt, in denen das Gelernte vertieft wird. Dieser Kurs ist auch für Anfänger mit geringen Kenntnissen geeignet. Wer mitmachen möchte, kann bitte eine Email schicken, dann wird der Zoom-Link zugeschickt.
Danke:
Wir möchten uns bei allen bedanken, die unsere Bücher kaufen – und ganz besonders Weihnachten unsere Bücher unter den Gabentisch gelegt haben. Das haben wir deutlich gemerkt!
Nachdem Schokolade ja sehr ungesund ist – und Bücher wesentlich figurfreundlicher sind – hoffen wir nun auf Ostern. Wir haben immer noch all unsere Kinder- und Bilderbücher im Programm!
Herzliche Grüße
Kerstin