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Ida Spix

Ida Spix, mit bürgerlichen Namen Angelika Danielewski, wurde in Berlin Köpenick geboren und studierte Literaturwissenschaften mit Schwerpunkt Spanien und Mittelamerika. Sie forschte über indigene Handschriften aus Mexiko und Südamerika, und schrieb eine Dissertation über aztekische Gesänge.

Ida Spix über sich selbst: „Zweifellos habe ich einen Vogel. Auf meinem Kopf oder dem Computerbildschirm sitzend beobachtet er mich. Den Ausdruck klaut er mir gerne, zerpflückt ihn, als wäre er mein erster Kritiker. Coco, zugeflogen aus unklaren Verhältnissen. Sein Lebenslauf hat ein Loch, so wie meiner, der vielfach gebrochen ist wie der vieler Menschen heute. Er scheint aus Pfaden durch einen Irrgarten zu bestehen, doch immer um eine Mitte mäandernd: Die indigenen Kulturen beider Amerikas. Begonnen hat das ganz klassisch mit den Ureinwohnern Nordamerikas und den Romanen von Liselotte Welskopf-Henrich.

Die Welt der Azteken hat mir ein Dichter geöffnet: Ernesto Cardenal. Wie vor Jahren versenke ich mich in seinen Zyklus „Für die Indianer Amerikas“. Darüber musste ich alles erfahren. Die Wissenschaft lehrte mich ihre Wege zur Erkenntnis, doch folgt das unruhige Herz stets auch den seinen, und so fing etwas in mir an zu schreiben. Was dabei herausgekommen ist, kann nur der Leser beurteilen.

Ich schreibe auf, was die Figuren mir zuflüstern. O ja, ich verhandele auch mit ihnen, damit sie mir anderes sagen. Höflich geben sie mir neue Worte, nur ihren Sinn ändern sie selten.

Rückschauend glaube ich, dass ich ihnen eine Stimme geben wollte. Sie stehen für Menschen, die der ihren beraubt wurden, vor sehr langer Zeit. Sie sind fiktiv, so wie mein Name, in dem der kleine blaue Ara weiterleben soll, denn auch er hat in der Welt, die ihm gehörte, keine Stimme mehr.“

© 2024 Traumfänger Verlag, Kerstin Schmäling

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