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William B. Matson

Crazy Horse, das Leben und Vermächtnis eines Lakota-Kriegers

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22,50

Limitierte Auflage: die neue Biografie über Crazy Horse, erzählt aus Sicht der Familie (Hardcover)

Lieferbar
Crazy Horse, das Leben und Vermächtnis eines Lakota-Kriegers

Der Mann, der Mythos und die Legende – Eine neue Perspektive

Floyd Clown, Doug War Eagle und Don Red Thunder sind die Repräsentanten der Crazy Horse Familie. Mit der Hilfe von B. Matson enthüllen sie Familiengeschichten, die ein neues Licht auf das Leben und den Tod des berühmten Lakota Kriegers werfen und das bisherige bekannte Wissen in einem neuen Licht darstellt.

Es wird Zeit, dass diese reiche Quelle an mündlicher Überlieferung, erzählt mit der Stimme der Native Americans, endlich gehört wird. 

Rezension im Magazin für Amerikanistik Heft 3/ 3. Quartal 2017

 

William B. Watson/ Die Edward Clown Familie:

Crazy Horse

Das Leben und Vermächtnis eines Lakota Kriegers

(Übersetzt aus dem Englischen von Martin Krueger) überarbeitet von Monika Seiller 2017

510 Seiten; ca 100 s/w Abbildungen; gebunden

 

Rezension:

Im Klappentext dieses Buches heißt es „Der Mann, der Mythos und die Legende – eine neue Perspektive. Das alles trifft zu, um dieses Urteil vorweg zu nehmen.

Crazy Horse ist heute weit mehr als eine historische Gestalt. Er ist in der Tat ein Mythos, und er ist längst zu einer stammesübergreifenden Identitätsfigur geworden, die vom sogenannten „Indian Country“ insgesamt in Anspruch genommen wird. Crazy Horse gilt als Symbol indianischen Widerstands, als Symbol der Freiheit, als Verkörperung aller Traditionen, die die Völker der Plains und darüber hinaus repräsentieren. Sein Name und das, was er für die indianischen Völker heute darstellt, ist geradezu ein kultureller Fokus. Von daher ist es müßig, sich in dieser Buchbesprechung zu sehr in der Historie zu verlieren. Man sollte dieses Buch lesen. Jede weitere Erklärung ist überflüssig.

Schon zu seinen Lebzeiten war Crazy Horse „larger than life“, wie man in Amerika zu sagen pflegt, und das trifft auf ihn heute noch weitaus mehr zu: Er ist überlebensgroß geworden und mit allem verknüpft, was an Überlieferungen im Indianerland von Bedeutung ist. Ein gutes Buch über ihn in deutscher Sprache war also durchaus überfällig – obwohl die Situation für gute Indianerbücher in Deutschland heute alles andere als einfach ist.

Insofern ist die Entscheidung des Traumfänger-Verlages, diesen umfangreichen Band in gewohnt guter Qualität zu veröffentlichen, äußerst mutig zu nennen. Die Konsequenz und Zielstrebigkeit, mit der dieser Verlag sein Programm verfolgt, verdient generell Anerkennung.

Was dieses Buch besonders macht und hervorhebt: Es ist nicht eine der üblichen historisch-ethnologischen Beschreibungen. Es wurde von dem amerikanischen Autor William B. Matson nach den Erzählungen der Nachkommen von Crazy Horse, Floyd Clown, Doug War Eagle und Don Red Thunder als Repräsentanten der Crazy-Horse Familie aufgeschrieben.

Hier finden sich familiäre Überlieferungen, die in der alten Tradition mündlich von Generation zu Generation weitergegeben wurden und allein von daher als bedeutende Quelle anzusehen sind. Ergänzt werden diese Erzählungen von einer Vielzahl von Familiendokumenten, die alle in diesem Buch veröffentlicht sind. Dieses Buch ist somit eine „Erste-Hand-Quelle“, wie es sie bezüglich indianischer Kultur und Geschichte eher selten gibt.

Der bekannte Lakota-Sprachexperte Martin Krueger hat für eine kongeniale Übersetzung gesorgt, die nur gelobt werden kann.

Hier liegt eine ausgezeichnete, verlegerische, sprachliche und editorische Leistung vor. Ein Buch, das als Quelle für die Kultur und Denkweise der Lakota als unverzichtbar angesehen werden 

Rezension vom Amerindian Research (Band 12/2 2017 Nr 44

Eine Biografie des Lakota-Kriegerführers Crazy Horse verspricht eine spannende und informative Lektüre. Genau das liegt nun sowohl in englischer Originalfassung als auch fast zeitgleich in deutscher Übersetzung (von Martin Krueger) vor. Interessenten kennen zweifellos die eine oder andere Crazy Horse-Biografie. Hier hat sich jedoch erstmals die Edward Clown-Familie zu Wort gemeldet, die über Iron Cedar direkt mit dem berühmten Kriegsanführer der Lakota verwandt ist. Iron Cedar und der etwa 20 Jahre ältere Crazy Horse hatten einen gemeinsamen Vater, jedoch verschiedene Mütter. Iron Cedar heiratete später einen Mann, der ein Heyoka war und mit der Ansiedlung in der Reservation den etwas verfälschenden Namen "Clown" erhielt. Dem Leser wird rasch deutlich, dass hier keine pseudofamiliären Indianermärchen erzählt werden. Der Herausgeber des vorliegenden Buches stand mit der Familie Clown seit 2001 in Verbindung und ließ sich deren Familiengeschichte erzählen, um sie in Buchform zu publizieren.


Die Lebensgeschichte des Crazy Horse wird eingebettet in die Geschichte der Lakota erzählt und sowohl die Informanten der Clown-Familie als auch der Herausgeber William B. Matson zeigen sich diesbezüglich gut informiert. Die Vielzahl von direkten Bezügen zum Leben und zu den Taten des Crazy Horse ist erstaunlich. Insofern unterscheidet sich diese Publikation durchaus von manch anderer bisher erschienener Biografie. Der Leser erfährt viele Einzelheiten, die in der Familie des Kriegshelden zweifellos oft erzählt und an die Angehörigen der nächsten Generationen weitgegeben wurden. Das muss nicht verwundern, war Crazy Horse doch das prominenteste Mitglied dieser Familie. Der Leser erfährt z. B. Einzelheiten über das Verhältnis zu Black Buffalo Woman, einer verheirateten Frau, Nichte des berühmten Red Cloud, mit der Crazy Horse um 1866 eine kurze Affäre hatte. Völlig anders als die "weißen Historiker", die sich nur auf dokumentarisches Material stützen können, schildert die Familie auch die Beziehung zu der jungen Cheyenne-Frau Nellie Larrabee. Das sind nur zwei Beispiele. Freilich: Es ist keine Autobiografie des Crazy Horse, sondern die Wiedergabe von Familienüberlieferungen, in die sich der eine oder andere Irrtum oder eine individuelle Sichtweise eingeschlichen haben mag. Beispielsweise heißt es, Red Cloud sei während des sogenannten Fetterman-Kampfes (1866) nicht bei seinen Leuten, sondern zu Handelszwecken bei Fort Laramie gewesen (S. 62, englische Ausgabe). Dem steht entgegen, dass mindestens vier Lakota, die persönlich an diesem Gefecht teilnahmen, in späteren Interviews aussagten, Red Cloud sei gleichfalls dabei gewesen (Monnet, 2017: S. 73; siehe nachfolgende Rezension). Vielleicht spielt hier einfach die alte Abneigung der Familien von Crazy Horse bzw. Red Cloud, die insbesondere in den wenigen gemeinsamen Monaten in der Reservation, als Crazy Horse noch lebte, die Beziehungen zwischen den betreffenden Familien dominierte und bis heute nicht vergessen ist, eine Rolle.

Die beiden Buchausgaben unterscheiden sich – abgesehen von sprachlichen Nuancen – in einigen Einzelheiten. So findet sich in der deutschen Fassung ein Vorwort des Übersetzers, während im Original nur eine kurze Einführung von William B. Matson auf den Text einstimmt. Der Familienstammbaum der Familie Crazy Horse / Clown, in der deutschen Fassung vorn, in der englischen ganz hinten angefügt, wurde nicht übersetzt, da es sich um die Kopie eines notariellen Dokuments handelt. Hier ist zu beachten, dass der Stammbaum auf den aufeinander folgenden Seiten wechselweise von links nach rechts bzw. umgekehrt gelesen werden muss. Aber das ist wohl dem Original der Urkunde geschuldet. Die dem englischen Text nur sehr kleingedruckt beigefügten Testamentsdokumente von Red Leggins, Stiefmutter von Crazy Horse und direkte Vorfahrin der Clown-Familie, wurden in der deutschen Fassung ausführlich berücksichtigt und übersetzt. Das ist zweifellos – abgesehen von der bequemen Lesbarkeit – ein Vorteil der deutschen Ausgabe gegenüber dem Original. Zahlreiche historische Fotos illustrieren diese detaillierte Darstellung des Lebens von Crazy Horse. Einzig das Fehlen eines Stichwortverzeichnisses kann man als negativ anmerken, werden im Buch doch viele historische Personen und Ereignisse erwähnt, so dass ein Index für spätere Recherchen hilfreich wäre. Aber ob Index oder nicht: Ein empfehlenswertes Buch!

RO/MK

 

Wir freuen uns sehr über diese schöne Rezension von Wolfgang Brandt vom "Geisterspiegel am 17.7.2017:

 

William Bill Matson

Crazy Horse, das Leben und Vermächtnis eines Lakota-Kriegers

Historie, Biografie, Hardcover, Traumfänger Verlag, Hohenthann-Schönau, März 2017, 360 Seiten, 22,50 Euro, ISBN: 9783941485525, aus dem Amerikanischen übersetzt von Martin Krueger

Der Mann, der Mythos und die Legende – Eine neue Perspektive

Floyd Clown, Doug War Eagle und Don Red Thunder sind die Repräsentanten der Crazy Horse-Familie. Mit der Hilfe von B. Matson enthüllen sie Familiengeschichten, die ein neues Licht auf das Leben und den Tod werfen, die das bisher bekannte Wissen über den bekannten Krieger der Lakota verändern werden.

Es wird Zeit, dass diese reiche Quelle an mündlicher Überlieferung, erzählt mit der Stimme der Native Americans, endlich gehört wird.

Die Edward Clown-Familie, die nächsten noch lebenden Verwandten des großen Lakotahäuptlings, präsentieren mit Crazy Horse, das Leben und Vermächtnis eines Lakota-Kriegers sowohl die Familiengeschichte als auch Erinnerungen an ihren berühmten Großvater. In vielerlei Hinsicht unterscheidet sich die mündlich überlieferte Geschichte von dem, was in bisherigen und weithin akzeptierten Biografien über Crazy Horse veröffentlicht worden ist. Die Familie klärt die Ungenauigkeiten und teilt ihre Geschichte über die Vergangenheit, auch das, was es für sie bedeutet, Lakota zu sein. Sie greift Aspekte ihrer Ahnenforschung auf, lässt uns am Leben von Crazy Horse teilhaben, an seine Motivationen, seinen Tod. Floyd Clown, Doug War Eagle und Don Red Thunder sagen in dieser Biografie auch, warum sie sich bisher ruhig verhielten, warum sie so lange ihr Wissen bisher für sich behalten haben und wie der Entschluss gefasst wurde, endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen, weil nur sie diese kennen.

Dieses Buch ist eine überzeugende Ergänzung zu einer Reihe von Arbeiten über Grazy Horse und die komplizierten, oft widersprüchlichen Ereignisse jener Zeit in der amerikanischen Geschichte. Treffender als Floyd Clown in einem Interview kann man es nicht sagen: »Alle 300 Bücher über meinen Großvater sind Fiktion. Alle Filme über ihn sind Fiktion. Dank eines Gerichtsverfahrens können wir nun das öffentlich sagen.«

Autor William Matson hat ganze Arbeit geleistet. Crazy Horse, das Leben und Vermächtnis eines Lakota-Kriegers ist eine tiefgründige, präzise recherchierte Familiengeschichte von Tashunke Witko. Der große Held aller Indianer hat zwar keine direkten Nachkommen, doch stammt die Edward Clown-Familie von seiner Halbschwester Iron Cedar ab. Zum ersten Mal in der Geschichte werden die mündlichen Überlieferungen von Iron Cedar der Öffentlichkeit präsentiert. Auf der Grundlage vieler Dokumente taucht derLeser in Crazy Horses Kindheit, in das Familienleben ein. Er nimmt an Jagden und Kämpfen wie zum Beispiel am Fetterman-Massaker, an den Schlachten am Rosebud Creek und Little Bighorn River teil. Er erfährt geschichtsträchtige Details über Crazy Horses Kapitulation und Ermordung. Aus Angst vor Vergeltung durch die Regierung unternahm die Familie große Anstrengungen, um anonym zu bleiben. Mit Veröffentlichung dieser hervorragenden Biografie ist ein Meilenstein gesetzt worden, denn die Zeit war mehr als reif, dass die Repräsentanten der Crazy Horse-Familie ihre Geschichte erzählen. Ich kann denjenigen, die mehr über den Lakotahelden wissen wollen, dieses Buch bestens empfehlen.

(wb)

Es passiert nicht sehr oft, dass eine Lakota-Familie bereit ist, ihre mündlich überlieferte Familiengeschichte so detailliert an andere weiterzugeben - besonders dann nicht, wenn es sich um die Familie des großen Lakota-Anführers Crazy Horse handelt.
Crazy Horse war einer der angesehensten Anführer, den die Lakota jemals hatten. Er war ein Beispiel an Mut und Tapferkeit, und er stellte die Angelegenheiten seines Volkes stets vor seine eigenen Interessen. Sein Volk liebte und schätzte ihn dafür.
Erfolgreich setzte er sich mit seinen Leuten gegen die Invasion von "General" George Armstrong Custer und der 7. Kavallerie ins Lakota-Land zur Wehr und besiegte im Jahre 1876 in der Schlacht am Little Bighorn eine der modernsten, bestausgebildeten und -ausgerüsteten Armee-Abteilungen der Vereinigten Staaten. Dieses historische Ereignis war ein Schock für das amerikanische Militär und wird noch heute als größte Niederlage auf amerikanischem Boden betrachtet.
Außerdem führte Crazy Horse seine Leute in siegreiche Schlachten gegen einige der besten US-Militärführer wie z.B. General George Crook in der Schlacht vom Rosebud und Captain William Fetterman in der "Fetterman-Schlacht" in der Nähe von Fort Phil Kearny.
Als es das Militär schließlich doch noch schaffte, Crazy Horse zu überreden, sich den US-Behörden zu stellen, tat er dies nur, weil ihm von der Armee versprochen wurde, dass er mit seinen Anhängern frei in den heiligen Black Hills leben könne, so wie sie es schon immer getan hatten. Er betrachtete seine Kapitulation als ein geringes Opfer dafür, dass er mit seinem Volk weiterhin dort bleiben durfte. Aber als er wenig später herausfand, dass die Versprechungen nur ein Trick waren, um ihn zur Kapitulation zu bewegen, kämpfte er verbissen um seine Freiheit und verlor dabei sein Leben.
Noch heute steht der Name "Crazy Horse" als leuchtendendes Beispiel eines Mannes, der sich selbst dafür geopfert hat, um die traditionelle Lebensweise der Lakota zu bewahren, die heutzutage in der Dunkelheit der Reservation leben.
... Über Crazy Horse wurden bereits zahlreiche Bücher geschrieben, allerdings stets aus anderen Quellen und nicht in Absprache mit der Familie. Diese Bücher haben sehr oft Quellen als Grundlage benutzt, die reglementierte Überzeugungen über indigene Kulturen betonen und die zumeist von Leuten geschrieben wurden, die bestimmte Meinungen bevorzugen. Selbst akribisch genaue Aufzeichnungen über Volkszählungen, Rationsausgabe-Listen und Unterlagen darüber, wie viele Menschen sich bei einer Kapitulation den Militärbehörden ergeben haben, können trotzdem irreführend sein, denn es kam durchaus vor, dass viele Lakota mehr als einmal gezählt wurden - und das auch an verschiedenen Orten. Die Sprachbarriere hatte ebenfalls zu ungenauen Informationen in den formalen Aufzeichnungen beigetragen, und ebenso die Tatsache, dass die Soldaten ihre Registrierungsformulare mit fehlerhaften Daten oder ihren eigenen Vermutungen ausgefüllt hatten.
Jene Historiker, die behaupten, dass die Lakota brav in der Schlange standen und wie dumme Schäflein bereitwillig ihre Informationen preisgaben, haben offensichtlich nie unter ihnen gelebt.
Regierungsdokumente, wissenschaftliche Aufzeichnungen von Armeeangehörigen, Berichte von Missionaren und zeitgenössischen Journalisten und Wissenschaftlern, sie alle haben ihren Weg in die allgemein akzeptierte historische Aufzeichnung über das Leben von Crazy Horse gefunden. Die Clownfamilie (Crazy Horses Familie) hatte das Bedürfnis, ihre eigene Geschichte zu veröffentlichen, weil so viele Historiker und Autoren ungenaue Bücher über Crazy Horse und seine Familie geschrieben haben. Sie haben beschlossen, dass es an der Zeit ist, darüber aufzuklären, wer Crazy Horse und seine Familie wirklich waren. Ihre Familiengeschichte, die sie hier mit uns teilen, ist von unschätzbarem Wert.

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